Lange Arbeitszeiten, hoher Druck, wenig Ausgleich in der Freizeit – auszubrennen ist ein schleichender Prozess und geht doch schneller, als wir es wahrhaben wollen. Es folgt die Frage: Wie komme ich raus aus dem Burnout? Die kurze Antwort: alte Muster durchbrechen, Selbstfürsorge, Psychotherapie. Denn nur so lässt sich eine drohende Depression abwenden.

Raus aus dem Burnout: Krankschreibung als erster Schritt

Als Roman V. vom Arztbesuch kommt, ist er noch immer ungläubig über das, was ihm sein Arzt gerade nahegelegt hat: „Nichts tun“. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – für einen überraschend langen Zeitraum, denn „wenn Sie jetzt keine Pause machen, sind Sie in zwei Wochen am Boden.“ Gerade für leistungsgetriebene Menschen mit großer Verantwortung, hoher Arbeitsmoral und familiärer Doppelbelastung eigentlich undenkbar. Der Wunsch, das alles angesichts der drohenden Deadline für ein wichtiges Projekt mit ein paar Pillen und einfachen Tricks hinzukriegen, groß. Doch wer den Warnschuss „Burnout-Syndrom“ nicht ernst nimmt und grundlegend etwas an seiner Situation verändern, läuft Gefahr psychisch zu erkranken. Gehören Sie zur Risikogruppe? Finden Sie’s heraus!

Wer aus dem Burnout raus will, braucht Hilfe

Wenn Sie an einem Burnout leiden und damit zu Ihrem Hausarzt oder einem anderen Arzt Ihres Vertrauens gegangen sind, haben Sie vermutlich über längere Zeit hinweg unter Symptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit, Magen-Darm-Problemen oder Schlafstörungen gelitten, und waren von Ihrer Arbeit zunehmend frustriert. Eventuell fiel es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren und Ihre Leistung ließ nach. Bis zur chronischen Erschöpfung ist es ein schleichender Prozess, der schließlich in eine scheinbar ausweglose Situation führt. Betroffene sind dann körperlich wie mental am Boden und haben Probleme, dem Tagesablauf mit seinen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Um wieder zu Energie und alter Leistungsfähigkeit zu kommen, brauchen Körper und Psyche nun also vor allem Zeit, sich zu regenerieren.

Roman V. ging es ähnlich. Der Rat seines Arztes: Mit einem vertrauten Kollegen abklären, wo welche Unterlagen abgelegt sind und sich das Team bzw. den Chef kümmern lassen. Die neue wichtigste Aufgabe sei es stattdessen, auf die eigene Gesundheit zu achten. Dies könne einem niemand abnehmen. Und das heißt in solch einem Szenario: die aktuelle Belastungssituation zu verlassen. Für die meisten Menschen, die an einem Burnout leiden, sind das der Job und das dort herrschende Arbeitsklima.

Wie komme ich aus dem Burnout raus? Mit professioneller Hilfe!

Wie Betroffene die Zwangspause nutzen können

Ausnahmsweise geht es nun einmal nicht um Effizienz. Das mag vielen High Performern an der verordneten Ruhepause schwerfallen. Untätig bleiben müssen diese jedoch bei Weitem nicht. Meist ist das berufliche Hamsterrad ein maßgeblicher Faktor dafür, dass die Krankschreibung durch den Arzt ab einem gewissen Schweregrad unumgänglich ist. Doch hierdurch wird der aktuell schädliche Alltag des Betroffenen auf Halte gesetzt, die Negativspirale durchbrochen und Platz geschaffen für eine sachliche Betrachtung der Akut-Situation sowie ihrer Ursachen.

Sehen Sie die Krankschreibung durch Ihren Arzt deshalb nicht als Zeichen Ihrer Unfähigkeit zur Problemlösung, sondern als Chance zum wohlverdienten und notwendigen „Luft holen„. Durch die verordnete Pause haben Sie nun die Möglichkeit, innezuhalten, die Situation von einer neutralen Warte aus zu betrachten, um im Anschluss aktive Veränderungen einzuleiten. Hilfestellung bei der Verbesserung Ihrer Situation und dem damit einhergehenden Genesungsprozess kann Ihnen neben Ihrem Hausarzt vor allem ein hinzugezogener Psychotherapeut geben. Je nach Verfahren und Schule lernen Sie in einer Therapie, bestimmte Verhaltensmuster zu durchschauen und zu durchbrechen sowie neue Wege, mit Krisensituationen und Stress umzugehen oder auch negative Gefühle zu regulieren. Die attestierte Arbeitsunfähigkeit gibt Ihnen hier wertvolle Zeit, sich nach passenden Behandlungsoptionen umzuschauen.

Wenn Sie den Burnout nicht allein als Krankheit, sondern auch als Hinweis Ihres Körpers auf notwendige Veränderungen verstehen, können Sie meist neue Chancen für eine glücklichere Zukunft erkennen. Mehr Informationen zum Burnout-Syndrom finden Sie auf unserer Behandlungsseite. Für Strategien, um einem Burnout vorbeugen und ihn zu überwinden, klicken Sie auf die vorgeschlagenen Magazin-Artikel!

Dieser Artikel erschien erstmals am 10. Dezember 2018 und wurde bearbeitet.