Kleine Entspannungsrituale für die Selbstfürsorge im Alltag

Der moderne Alltag ist geprägt von Stress und Hektik. Erholungspausen werden viel zu selten eingeplant und zugunsten der Einhaltung von Terminen zurückgestellt. Gönnen Sie sich regelmäßig eine Pause und integrieren Sie kleine Entspannungsrituale in den Alltag für mehr Wohlbefinden und psychische Gesundheitsförderung.

Keine Zeit? Nehmen Sie sich welche!
Erholungspausen sind wie eine Seelenreinigung, die neue Energie und Kraft gibt. Jeder Mensch – ob krank oder gesund, ob alt oder jung – profitiert von den kleinen Auszeiten, die als Ritual in den Alltag eingebunden nicht nur für den Moment hilfreich sind. Der Körper stellt sich bei regelmäßiger Umsetzung unbewusst auf das Ritual ein und verstärkt bei Gewöhnung die langfristige Wirkung der Pause mit einer Stärkung der Resilienz, d.h. der psychischen Widerstandskraft. In der Regel bedarf die Gewöhnung ungefähr vier Wochen, um sich im Unterbewusstsein zu festigen und die Tätigkeiten des Rituals mit der wohltuenden Wirkung in Verbindung zu bringen. Dies gilt übrigens auch, wenn Sie erwünschte Gewohnheiten stärken oder schlechte ablegen möchten.

Entspannter Tagesausklang mit einem Erholungsritual
Wählen Sie für Ihr Erholungsritual einen festen Zeitpunkt, den Sie täglich einhalten können, beispielsweise am Abend. Planen Sie entsprechend Ihrem Tagesrhythmus einen Zeitraum von 15 bis 30 Minuten ein, während dem Sie Ihr Umfeld bitten, Sie nicht zu stören. Schalten Sie auch Ihr Handy in dieser Zeit aus, um sich bewusst und achtsam auf sich selbst zu kümmern. Legen Sie sich selbst eine angenehme Reihenfolge fest. Optimal ist es natürlich, wenn Sie das Tee-Ritual auf die Zeit vor dem Schlafengehen legen, um den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und die entspannende Wirkung für den guten Schlaf zu nutzen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer kleinen Teezeit. Wählen Sie einen aromatischen Tee mit entspannenden, aber dennoch leckeren Kräutern wie Lavendel, Rosenblüten oder Zitronenmelisse nach Ihrer persönlichen Vorliebe. Zwar sind auch Johanniskraut und Baldrian als Tee für ihre entspannende Wirkung bekannt, doch ist der Geschmack dieser Teekräuter eher gewöhnungsbedürftig, während für Sie bei Ihrem Tee-Ritual der positive Genuss im Vordergrund stehen sollte.

Kochen Sie kurz vor Ihrem Termin mit sich selbst den Tee und wählen Sie ein ebenfalls möglichst gleichbleibendes, ruhiges Plätzchen in Ihrem Zuhause, an dem Sie sich wohl fühlen. Kerzen können auf Wunsch für stimmungsvolles Licht sorgen und eine weiche Decke für mollige Behaglichkeit.

Genießen Sie den Tee bewusst und langsam, ohne sich von Medien abzulenken. Lassen Sie den Tag Revue passieren und blicken Sie möglichst wertungsfrei auf erlebte Geschehnisse. Wenn Sie mögen, können Sie das Ritual mit Einträgen in ein Tagebuch kombinieren. Achten Sie dabei darauf, dass Sie positive Gedankengänge, z.B. erledigte Arbeiten und Aufgaben, stärker betrachten als Aspekte, die Sie ärgerten. Oder Sie schreiben einfach alles auf und verzieren bei der Endbetrachtung die schönen Sachen mit bunten Farben, um diesen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Ein Date mit mir selbst im Kalender
Passt ein tägliches Ritual nicht in ihren Alltag, können Sie natürlich auch Alternativen suchen. Wie wäre es, wenn Sie ein wöchentliches Date mit sich selbst ausmachen? In diesem Fall sollte der eingeplante Zeitrahmen mindestens 30 Minuten, besser eine ganze Stunde umfassen. Tragen Sie sich diesen Termin wie jeden anderen Termin in Ihrem Kalender ein – und nehmen Sie ihn ernst! Stellen Sie sich vor, Sie würden sich mit der wichtigsten Person in Ihrem Leben treffen. Würden Sie diese Person versetzen, um das Auto zu waschen, den Rasen zu mähen oder andere Aufgaben zu erledigen? Wohl kaum. Warum sollten Sie also sich selbst versetzen? Denn schließlich sind Sie tatsächlich für Ihr Wohlbefinden die wichtigste Person in Ihrem Leben!