Ein Burnout gilt als echte Managerkrankheit. Doch gerade jetzt im Lockdown sind Führungskräfte besonders gefordert. Neben der wirtschaftlichen Herausforderung und dem vorausschauenden Unternehmertum sind sie oft auch persönlich von der Situation belastet. Hinzu kommt die gesetzliche und moralische Verantwortung für die Mitarbeiter. Diese enorme Belastung kann bei Managern schnell zum Burnout führen. Gute Strukturen und ein sachlicher Blickwinkel helfen, die menschlichen wie unternehmerischen Anforderungen verbunden sind, zu erfüllen.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Sorge um die Mitarbeiter

In den meisten Unternehmen werden die wirtschaftlichen Herausforderungen bestmöglich von der Führungsriege gestemmt. Die neue Situation des Lockdowns gestaltet sich dabei sehr unterschiedlich, von erhöhtem Arbeitsaufkommen in systemrelevanten und angrenzenden Tätigkeitsbereichen bis hin zu völligem Arbeitsstopp durch die gesetzlichen Vorgaben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Manager und Führungskräfte Ihren Energiehaushalt, Grenzen ihrer Stressresilienz und Warnzeichen genau kennen und neben der nötigen Aktivität die Selbstfürsorge nicht vernachlässigen. Nur so können Sie den veränderten Anforderungen gerecht werden. 

Schwierig ist auch die adäquate Sorge betreffend der Mitarbeiter. Finanzielle Probleme durch Kurzarbeit sind vielerorts präsent, jedoch in vielen Unternehmen nur bedingt oder eingeschränkt der Schwerpunkt. Lassen Sie sich dabei von Fachstellen wie der IHK oder der Handwerkskammer oder Ihrer Bank und dem Steuerberater beraten, um die finanziellen Aspekte bestmöglich und individuell im Griff zu behalten. Die Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes wiegt für die Mitarbeiter meist noch schwerer als die verringerten Lohnauszahlungen, ebenso die Belastung durch die Isolation im Homeoffice. Sorgen Sie daher für regelmäßigen, offenen Austausch und halten Sie Kontakt. Finden Sie gemeinsam neue Perspektiven und Ziele, die eine positive Einstellung und die Motivation fördern.

Im Team aus der Krise finden: Neue Perspektiven für alle Beteiligten

Je besser das Team eingespielt ist, umso näher stehen sich die einzelnen Teammitglieder. Die individuellen Belastungen sollten Führungskräfte nach Möglichkeit berücksichtigen, Homeofficezeiten großzügig ermöglichen, um familiäre Hintergründe einbindungsfähig zu machen, aber auch für Pausen zu sorgen, wenn Mitarbeiter dazu neigen, dauerhaft verfügbar zu sein. Teambildende Maßnahmen können sinnvoll sein, wenn das Zusammengehörigkeitsgefühl des Teams unter dem Lockdown leidet. Dies fördert letztlich auch die Zusammenarbeit aus der Ferne, um Unternehmensziele bestmöglich trotz den Umständen zu erreichen.

Vergessen Sie auch als Chef, als Führungskraft und als Manager nicht: Sie sind nicht allein in der Krise, sondern ein Teil der großen Gemeinschaft der durch den Lockdown belasteten Menschen. Holen Sie sich bei Bedarf, etwa bei einem Burnout, externe Unterstützung in Form von Beratern, Coaches oder Therapeuten, die in Teammeetings die Stimmung heben und vielleicht sogar als persönlicher, neutraler Ansprechpartner für individuelle Mitarbeitersituationen zur Seite stehen können.