Sie haben von den 5 Phasen der Depression gehört und möchten herausfinden, was es damit auf sich hat. Vielleicht fühlen Sie sich ja bedrückt und müde, kommen morgens kaum aus dem Bett und verspüren Schuldgefühle. Aber ist das „nur“ eine Episode oder schon eine ernsthafte Erkrankung? Wir stellen Ihnen vor, in welche Phasen eine Depression zuweilen unterteilt wird und geben Ihnen – viel wichtiger! – Tipps, wie Sie sich aus dem depressiven Stimmungstief befreien.
Was sind die 5 Phasen der Depression?
Als typische Merkmale einer Depression gelten eine längerfristig gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und der Verlust von Interessen. Doch die Erkrankung ist komplex und bringt viele weitere psychische und körperliche Symptome mit sich. Zum besseren Verständnis für Betroffene und Angehörige werden oft folgende 5 Phasen der Depression beschrieben, wenngleich sich dafür keine wissenschaftlich fundierte Quelle findet und wohl eher eine Analogie zu den 5 Phasen des Sterbens nach Kübler-Ross zugrunde liegt:
- Negative Denkmuster: Häufig beginnt die Erkrankung mit Zukunftsängsten und übertriebenem „Schwarzsehen“ über einen längeren Zeitraum hinweg.
- Veränderter Appetit: Typisch ist zudem ein oft vermindertes oder gelegentlich auch gesteigertes Hungergefühl, was zu ungewolltem Gewichtsverlust oder umgekehrt einer Gewichtszunahme führen kann.
- Verändertes Schlafverhalten: Viele Depressive leiden unter Ein- oder Durchschlafstörungen, einige wenige schlafen aus Erschöpfung auch mehr als sonst. Tagsüber fühlen sich Betroffene meist sehr antriebslos und haben wenig Energie.
- Selbstvorwürfe und Schuldgefühle: Ein typisches Merkmal einer Depression ist ein vermindertes Selbstwertgefühl. Depressive Menschen geben sich häufig die Schuld an allem Negativen, das ihnen widerfährt – auch an ihrer eigenen Depression.
- Suizidgedanken oder -pläne: Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit können schließlich in den Wunsch münden, das eigene Leben zu beenden.
Allgemeingültig sind diese 5 Phasen einer Depression nicht. Die Beschwerden können gleichzeitig oder in einer anderen Reihenfolge auftreten, und nicht immer liegt das volle Spektrum an Symptomen vor.
Kann man Depressionen selbst behandeln?
Phasen der Niedergeschlagenheit gehören zum menschlichen Leben dazu, ebenso wie Schmerz und Trauer nach Schicksalsschlägen. Den meisten Menschen gelingt es, ein Stimmungstief oder eine Trauerphase aus eigener Kraft zu überwinden. Eine Depression dagegen ist eine ernsthafte Erkrankung, die in der Regel nicht einfach von selbst wieder verschwindet. Genauso wie bei schwerwiegenden körperlichen Krankheiten brauchen Sie eine professionelle Behandlung! Wann eine an sich vorübergehende „depressive Phase“ bzw. Episode in eine echte Depression übergeht, ist freilich nicht immer einfach zu erkennen. Noch schwerer ist es, sich einzugestehen, dass man mit eigenen Mitteln nicht mehr aus der Krise findet. Typischerweise steht diese Erkenntnis erst am Ende der 5 Phasen einer Depression, mit der sich die Erkrankung vereinfachend beschreiben lässt.
Wie kann man eine depressive Phase überwinden?
Falls Sie erkannt haben, dass Sie eine Therapie benötigen, ist das ein erster und sicher nicht einfacher Schritt! Doch mit dem Termin in einer Facharzt- oder Psychotherapie-Praxis ist es nicht getan. Denn anders als es manche Betroffene erwarten, funktioniert eine Therapie nicht wie eine Pille, die man einnimmt und deren Wirkung sich ganz von allein einstellt. Vielmehr handelt es sich um Hilfe zur Selbsthilfe: Die Therapeutin oder der Therapeut gestaltet den Prozess und kann Ihnen Werkzeuge zur Hand geben, nutzen müssen Sie diese aber selbst. Um eine depressive Phase zu überwinden, sollten Sie daher die Bereitschaft mitbringen, sich in einem länger andauernden Prozess aktiv mit sich selbst auseinander zu setzen.
Welche Voraussetzungen sind wichtig, damit eine Therapie gelingt?
Für eine erfolgreiche Psychotherapie sind somit neben dem Therapeuten oder der Therapeutin auch Sie verantwortlich. Insofern werden Sie Ihre Depression durchaus auch selbst behandeln, wenn man so möchte. Um Ihren persönlichen Weg aus der Krise zu finden, sind folgende Voraussetzungen nötig:
Freiwilligkeit
Sie sollten am besten aus eigenem Antrieb zur Therapie kommen. Manchmal ist es dennoch in Ordnung, sich in Behandlung zu begeben, weil es Ihr Arzt empfohlen hat oder Sie Ihren besorgten Angehörigen damit einen Gefallen tun wollen.
Selbstverantwortung und Veränderungsmotivation
Ebenso wichtig ist Ihre Bereitschaft, sich aktiv für Ihre psychische Gesundheit einzusetzen. Um eine depressive Phase zu überwinden, kann es manchmal notwendig sein, belastende Lebensumstände wie eine schwierige Jobsituation zu verändern.
Vertrauen und Offenheit
Eine Psychotherapie setzt ein vertrauensvolles Arbeitsbündnis zwischen Klient und Therapeutin voraus. Sie sollten bereit sein, auch heikle Erfahrungen und Gefühle zu thematisieren. Erfahrungsgemäß gelingt das besser, wenn man sich grundsätzlich sympathisch ist. Prüfen Sie daher in den ersten – zumeist fünf – Probetherapiestunden, ob die „Chemie“ zwischen Ihnen und dem Therapeuten stimmt! Die Bundespsychotherapeutenkammer hat hierzu auf ihrer Website hilfreiche Informationen zusammengestellt.
Bereitschaft, unangenehme Gefühle auszuhalten
Für eine erfolgreiche Therapie ist es oft notwendig, sich auch mit schwierigen oder vielleicht traumatischen Lebenserfahrungen auseinander zu setzen. Dabei kann es sein, dass schmerzhafte Gefühle hochkommen oder Sie sich zwischenzeitlich schlechter fühlen.
Konfliktfähigkeit
Nicht selten treten im Laufe einer Therapie Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten auf – sei es mit Ärzten oder Therapeuten, mit anderen Patienten oder engen Angehörigen. Sich diesen Konflikten zu stellen, kann wertvolle Lernerfahrungen in Gang setzen.
Aktive Mitarbeit
Wichtig ist es, auch jenseits der Therapiestunden aktiv an sich zu arbeiten. Gerade in Verhaltenstherapien bekommen Sie oft kleinere Übungsaufgaben mit auf den Weg. Ein Beispiel dafür ist im Rahmen der Therapie das Erlernen von Skills („Fertigkeiten“), die Ihnen helfen können, mit Spannungszuständen besser umzugehen.
Doch keine Sorge: Sie werden zwischen den Therapiesitzungen nicht allein gelassen. In der Regel können Sie Ihren Therapeuten, Ihre Therapeutin in Notfällen zu vorher festgelegten Zeiten telefonisch erreichen. Im stationären Therapie-Setting, wie etwa in der Schlossparkklinik Dirmstein, steht Ihnen auch das speziell ausgebildete Pflege-Team rund um die Uhr zur Verfügung, um Ihnen bei der Umsetzung der in der Therapie erlernten Skills zu helfen und Sie so aus Krisen heraus zu begleiten. Erfahren Sie hier mehr über uns!
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