Der Entschluss für einen stationären Aufenthalt in der Klinik Ihrer Wahl ist gefallen – nun gilt es, diesen zu organisieren.

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Sie haben sich – gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt – für eine stationäre Behandlung Ihrer Symptomatik entschieden. Auch die Klinik Ihrer Wahl steht bereits fest. Jetzt gilt es, Ihren Aufenthalt zu organisieren. Vermutlich stehen Sie nun vor zahlreichen weiteren Fragen, wie beispielsweise:

  • Wie viel Vorlauf muss ich bis zur Aufnahme einplanen?
  • Wie beantrage ich die Kostenübernahme?
  • Was packe ich ein?
  • Kann ich während des Klinikaufenthalts meine E-Mails checken?
  • Wie ist die Ausstattung in der Klinik/in den Zimmern?
Katharina Zimmer | Verwaltungsmitarbeiterin | Schlossparkklinik Dirmstein

Katharina Zimmer, Verwaltungsleitung der Schlossparkklinik Dirmstein, kennt die Antworten. Uns stand die 31-jährige Rede und Antwort:

Frau Zimmer, wieviel Vorlauf müssen Patienten von der Entscheidung für die, bis zur Aufnahme in der Schlossparkklinik einplanen?

Realistisch sind hier – von dem Moment, an dem ich mir beim Arzt die Einweisung hole, bis zur Aufnahme – etwa zwei bis vier Wochen.

Und was muss man in diesen zwei bis vier Wochen außer Packen alles managen?

Zunächst bekommt man vom Arzt eine Krankenhauseinweisung, aus der hervorgeht, warum eine stationäre Krankenhausbehandlung erforderlich und keine ambulante Therapie ausreichend ist. Diese geht dann an die Kostenträger und dient dort als Entscheidungsgrundlage. Die privaten Krankenversicherungen benötigen in der Regel etwa eine Woche zur Bearbeitung des Antrages. Einen Puffer sollte man jedoch einplanen, falls Rückfragen seitens der Kostenträger erfolgen. Dann kann es auch mal zwei oder gar drei Wochen dauern.

Das hört sich nach ziemlich bürokratischem Papierkram an. Sind die Patienten überhaupt in der psychischen Verfassung, sich diesem zu stellen, wenn ihre Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass eine stationäre Behandlung erfolgt?

Das ist tatsächlich ein Punkt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir bekommen hier oft Anrufe von Patienten in Spe, die sich von der ganzen Beantragung überfordert fühlen. Hier helfen wir natürlich gerne weiter und stehen mit Rat und Tat zur Seite. In besonders dringenden Fällen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich akut bei uns einweisen zu lassen und direkt mit der Behandlung zu beginnen. In dem Fall klären wir die Kostenübernahme mit den Kostenträgern vor Ort.

Ich packe meinen Koffer, was packe ich ein? Sind Laptop, Tablet, Handy oder Zigaretten und Co. erlaubt oder müssen diese draußen bleiben?

Das ist eine gute Frage. Geräte wie Handy, Laptop, Tablet und Co. sind bei uns erlaubt, Zigaretten dürfen unsere Patienten auch mitbringen. Alkohol und Drogen sind hingegen in jeglicher Form strengstens verboten.

Also ist es möglich, vor Ort seine Emails zu checken und zu beantworten?

Ja, da stellen wir uns nicht quer. Manche Patienten sind beruflich sehr stark eingebunden und da kommt hin und wieder die Frage auf, ob es möglich sei, auch mal Mails zu checken während des Aufenthaltes. Am häufigsten begegnet uns diese Anfrage im Austausch mit Selbstständigen. Darüber hinaus möchten die meisten Patienten verständlicherweise Kontakt zu ihren Familien und Freunden halten. Ein komplettes Handy-/Laptop-Verbot wäre da schwer durchsetzbar. Jedoch sollte die Nutzung in einem „gesunden“ Rahmen bleiben.

Sie sagten Alkohol darf nicht in den Koffer. Ist der Genuss von Alkohol generell untersagt oder kann man im Restaurant schon mal ein Gläschen Wein bestellen?

Nein, da müssen wir strikt sein. Alkohol ist tabu. Das hat auch einen guten Grund: sowohl alkoholische Getränke als auch alkoholfreie Varianten wie alkoholfreie Weine, Biere etc. können Menschen mit einer entsprechenden Vergangenheit triggern. Zudem nehmen nicht wenige unserer Patienten Medikamente ein, die nicht in Kombination mit Alkohol eingenommen werden dürfen. Auch hier ist Vorsicht geboten.

Wie sieht es kleidungstechnisch aus? Gibt es einen Dresscode?

Nein, einen Dresscode gibt es natürlich nicht, auch nicht beim Abendessen. Wichtig ist, dass unsere Patienten sich in ihrer Kleidung während des Therapieprogramms wohlfühlen. Dazu gehört natürlich bequeme Sport- und oder Yogakleidung, Laufschuhe, Hausschuhe, Schwimmbekleidung und Badeschlappen sowie Kleidung, die auch mal dreckig werden darf, wenn beispielsweise der Pinsel geschwungen wird. Damit auch nichts vergessen wird, erhalten unsere Patienten in Spe von uns eine Checkliste.

Sie sagten Schwimmbekleidung und Badeschlappen…gibt es ein Schwimmbad vor Ort oder besuchen Sie mit den Patienten eine nahegelegene Therme o.ä.?

Wir haben hier in der Schlossparkklinik sowohl einen Schwimmbadbereich als auch eine Sauna. Wer möchte kann also auch gerne ein Saunatuch oder seinen Bademantel mitbringen. Beides stellen wir jedoch auch zur Verfügung. Auf Wunsch kann man sich bei uns auch Fahrräder gebührenfrei ausleihen und die Gegend erkunden.

Man kennt das vom Krankenhaus, wenn der Zimmernachbar so schnarcht, dass man selbst nicht zur Ruhe kommt. Sind Ohropax sinnvoll?

Die können getrost zu Hause bleiben! Wir haben hier keine Doppelbelegung der Zimmer, sondern ausschließlich Einzelzimmer, ausgestattet mit separat steuerbarer Fußbodenheizung im Bad und im Wohnbereich, Boxspringbetten, Kühlschrank, elektrischen Rollläden sowie zum Teil bodentiefen Fenstern.

Darf man Besuch empfangen? Und wie sieht es mit Tieren aus?

Ja, Besuch darf gerne in der Klinik empfangen werden. Der Therapietag endet montags bis freitags meist zwischen 16:00 und 20:00 Uhr, je nach Therapieplan. Ab dieser Zeit sind Familie und Freunde unserer Patienten herzlich willkommen.

Am Wochenende ist es beispielsweise nach Absprache auch möglich den Partner oder die Partnerin bei sich auf dem Zimmer übernachten zu lassen.

Wenn Haustiere, wie z.B. Hunde zu Besuch kommen, dürfen sich diese, unter anderem aus hygienetechnischen Gründen, nur im Eingangsbereich der Klinik oder im Außenbereich aufhalten. Aber auch sie sind bei uns herzlich willkommen. 

Frau Zimmer, vielen Dank für das Interview!

Pool im Innenbereich der Schlossparkklinik Dirmstein.