So mancher verlässt im Winter morgens bei Dunkelheit das Haus und kommt erst am Abend im Schein der Straßenlaternen zurück. In der dunklen Jahreszeit fällt es vielen von uns schwer, gut aufgelegt zu sein und dem Tag mit Elan zu begegnen. Gefühlt sind wir einfach immer müde. Was tun gegen mangelnde Energie und um die Wintermüdigkeit zu vertreiben? Und wann wird die gedämpfte Stimmung zum Problem?

Warum sind wir im Winter immer müde?

Was tun wir, wenn es uns an Energie mangelt? Wir ruhen uns aus und regenerieren uns. Doch im Winter kommen mehr Faktoren, die unsere Stimmung trüben und einen höheren Energieaufwand bedeuten, zusammen als in anderen Zeiten des Jahres. So kann es sein, dass selbst lange Schlafzeiten nicht die gewünschte Erholung bringen und es selbst den schönsten Erlebnissen nicht gelingt, unserer niedergeschlagenen Psyche den so dringend notwendigen Ausgleich zu bieten. Denn auf lange Phasen der Dunkelheit reagiert unser Organismus mit der Absenkung seiner Aktivität. Dies sind evolutionäre Überreste aus jener Zeit unserer Geschichte, in der der Mensch noch im Rhythmus der Natur lebte, statt sich seinen Tagesablauf davon unabhängig zu gestalten. 

Wenn es im Winter immer dunkel ist, leidet die Stimmung. Es kann eine Winterdepression drohen.

Hintergründe finden sich beispielsweise im Hormonhaushalt, der unter anderem von der Nährstoffzufuhr beeinflusst wird. Während der Körper im Winter aufgrund der geringeren Lichtintensität mehr von dem Schlaf- und Entspannungshormon Melatonin produziert, sinkt unser Serotoninspiegel. Darüber hinaus fehlt uns in unseren Breitengraden durch die reduzierte Sonneneinstrahlung häufig das Sonnen-Vitamin D, das bei einem Mangel für vielfältige Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen verantwortlich ist. Somit zeigt sich die Wintermüdigkeit mit Ausprägungen bis hin zur jahreszeitlich bedingten Winterdepression als eine natürliche Folge unserer Lebensumstände. Das Wissen um diese Mechanismen führt uns aber auch direkt zu Lösungsansätzen, mit denen Sie den Belastungen durch gedrückte Stimmung und unerwünschte Erschöpfung entgegentreten können.

Was tun gegen die Wintermüdigkeit?

Es gibt vieles, was Sie selbst tun können, wenn Sie immer müde sind. Schon eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln und ausreichendes Trinken helfen dabei, die Wintermüdigkeit zu überwinden. Bemühen Sie sich um einen geregelten Tagesablauf, den Sie strategisch gestalten. So sollten Sie in den Morgen und Tag neben Ihrer Arbeit aktivierende und motivierende Tätigkeiten legen, während Sie für den Abend ein entspannendes Bad, ein Abschlussritual wie z.B. eine Teestunde oder das Lesen eines Buches einplanen, um die Wintermüdigkeit für einen geruhsamen Ausklang zu nutzen. 

Binden Sie am Tag nach Möglichkeit viel Zeit an der frischen Luft ein, beispielsweise in dem Sie im Hellen spazieren gehen oder sich sportlich draußen betätigen. Die Bewegung hilft, den Organismus in Schwung zu bringen und so im wörtlichen Sinne die gute Laune „anzukurbeln“. Das Tageslicht kann dazu beitragen, den Vitamin D-Spiegel wieder aufzubauen, während der Aufenthalt im Freien Ihre Sauerstoffzufuhr verbessert. Selbst kurze Episoden können gefühlt Wunder wirken, seien Sie also ruhig pragmatisch: Parken Sie das Auto einfach etwas weiter weg und laufen Sie diese fünf Minuten zum Büro. Auch die Kaffeepause lässt sich unter Umständen nach draußen verlagern.

Eine Kaffeepause an der frischen Luft hilft gegen Wintermüdigkeit.

Gegebenenfalls kann die Supplementation von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitte sinnvoll sein. Wegen der Gefahr einer Überdosierung sollten Sie dies aber immer zuerst im Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens abklären. 

Winterdepressionen: Im Zweifel zum Arzt

Wenn die genannten Maßnahmen nicht gegen Ihre Wintermüdigkeit helfen, kann das Gespräch mit dem Arzt nicht nur für die Klärung eines eventuellen Mehrbedarfs an Vitamin D dienen, sondern auch weiterführende Vitalstoff-Defizite offenlegen. Zumeist reicht eine einfache Blutuntersuchung, um einen Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, beispielsweise auch einen Eisenmangel aufzuzeigen, der ebenfalls für ständige Müdigkeit sorgen kann. Darüber hinaus kann der Arzt auch mit fachlichem Blick unterscheiden, ob eine einfache Wintermüdigkeit vorliegt oder sich am Ende hinter der Abgeschlagenheit nicht doch eine echte Winterdepression verbirgt. Die Differenzierung bleibt dem geschulten Blick des Mediziners vorbehalten, der im Bedarfsfall jedoch durch medikamentöse Unterstützung oder die Überweisung zum Facharzt weiterhelfen kann. 

Hilfestellung gegen Winterdepressionen

Sind auch Sie immer müde? Was tun Sie, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Energie für den Alltag nicht mehr reicht? Bei Unsicherheiten betreffend niedergeschlagener Stimmung sollten Sie das Gespräch mit dem Arzt lieber einmal öfter suchen, als am Ende eine schwere Winterdepression zu riskieren. Häufig bringen schon kleine Veränderungen eine Verbesserung der Situation. Eine erkannte Depression kann zudem gut behandelt werden. Auch wir in der Schlossparkklinik Dirmstein stehen Ihnen gerne zur Seite, um bei der Winterdepression oder anderen Arten von psychischen Erkrankungen zusammen mit Ihnen Auswege zu finden.

Sie erkennen einige der beschriebenen Symptome an sich wieder? Machen Sie hier unseren Selbsttest Depression!