Die schönste Zeit im Jahr ist bekanntlich der Urlaub. Doch tatsächlich bleibt die Erholung besonders bei karrierebewussten Menschen nicht immer lange erhalten. Kaum zurück im Job quillt das E-Mail-Postfach ebenso über wie die Ablage mit Aufgaben aus der Zeit der Abwesenheit. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre ersten Arbeitstage nach dem Urlaub entspannt gestalten!

Kaum aus dem Urlaub zurück fällt der Gang ins Büro oft schwer: Zuhause warten noch die Wäscheberge, während sich auf der Arbeit die nächsten To Do’s schon stapeln. So passiert es schnell, dass Berufstätige bei der Rückkehr aus dem Urlaub erst einmal in ein tiefes Loch fallen, aus dem sie sich psychisch nicht so leicht wieder herausholen. Post Holiday Syndrom wird dieser Effekt in der Psychologie genannt, den man jedoch mit etwas Vorbereitung und achtsamer Nachsorge gut überwinden kann.

Was ist das Post Holiday Syndrom?

Mit dem „Post-Holiday-Syndrom“ bezeichnet die Psychologie das Auftreten vielfältiger Beschwerden, die unmittelbar nach dem Urlaub auftreten. Die vorrangigen Symptome sind Antriebs- und Interessenlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Trägheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Gefühle von Leere und Sinnlosigkeit, die sich besonders in Bezug auf die Arbeit erkennen lassen. Der Name wurde von Paul Jiménez als Spezialist für Arbeits- und Organisationspsychologie relativ neu geprägt, um die bereits seit Jahren bekannten Aspekte zu benennen.

Illustration von Überarbeitung

Dabei wurde fälschlicherweise oft eine unzureichende Erholung im Urlaub als Ursache für das Syndrom angesehen, während diesem tatsächlich aber eher ein veränderter Hormonhaushalt zu Grunde liegt. Denn die positiven Gefühle im Urlaub und die entspannte Urlaubsstimmung werden durch unsere hormonelle Situation beeinflusst. Der entstandene Überschuss an Glückshormonen geht jedoch bei der Rückkehr in den Joballtag schnell verloren, da die positive Stimulation fehlt. So kann die Stimmung für einige Tage in den Keller rauschen, was insbesondere nach langen Urlauben und kurzen Übergangszeiten zwischen Urlaub und Arbeitsrückkehr zu Tage tritt.

Tipps und Tricks für den Berufsalltag ohne Post Holiday Syndrom

Gute Vorbereitung ist das A und O bei der Vermeidung von einem Post Holiday Syndrom. Planen Sie zwischen Urlaubsreise und Rückkehr an den Arbeitsplatz einige Tage als Übergangszeit ein. So können Sie Ihre Energie aus der Urlaubsstimmung langsam zu Hause ablassen, während Sie in gemäßigten Schritten im Alltag ankommen – noch bevor der erste Arbeitstag nach dem Urlaub ansteht. Auch der Erholungseffekt aus dem Urlaub bleibt länger erhalten, wenn nicht direkt wieder der Stress und die Hektik des Alltags über Sie hereinbrechen.

Planen Sie zudem die ersten Arbeitstage entspannt. Lassen Sie sich von der To-Do-Liste nicht beeindrucken, sondern nutzen Sie Organisationshilfen, um die Arbeit in überschaubare Einheiten zu unterteilen. Was in Ihrer Urlaubszeit liegen blieb, muss nicht innerhalb der ersten Stunden aufgearbeitet sein. Setzen Sie Prioritäten, an die Sie sich selbst streng halten und integrieren Sie unbedingt ausgiebige Pausen in den Arbeitsalltag.

Veranschaulichung einer Kaffeepause

Frische Luft ist in den Pausen ebenfalls eine gute Idee. Gönnen Sie sich die regulären Pausen daher wann immer möglich im Außenbereich und machen Sie rechtzeitig Feierabend. Bleiben sie an den ersten Arbeitstagen nach dem Urlaub nur länger im Büro, wenn dies der Organisation und der Strukturverbesserung Ihrer Arbeit am Folgetag dient. Als kleine Hilfestellung für den Erhalt der guten Laune kann der kurze Smalltalk mit der Lieblingskollegin über den Urlaub geeignet sein. Auch das Schwelgen in Urlaubserinnerungen, die Sie durch ein mitgebrachtes Souvenir verstärken, oder erste Überlegungen zum nächsten Kurzurlaub sind hilfreich.

Wie Sie durch Ihre positive Grundeinstellung den Erholungseffekt verlängern

  • Bedanken Sie sich bei Ihren Kolleginnen und Kollegen, die während Ihres Urlaubs Ihre Aufgaben übernahmen.
  • Richten Sie bei der Bearbeitung von Aufgaben den Blick auf das, was bereits erledigt ist, statt darauf, was noch zu tun ist.
  • Achten Sie auf ein aufgeräumtes Umfeld: Ein ordentlicher Schreibtisch hilft, am nächsten Tag erneut gut in die Arbeit zu starten.
  • Reflektieren Sie die Organisation Ihrer Arbeit vor und nach dem Urlaub und orientieren Sie sich an positiven Ergebnissen, während Sie für schlechte Abläufe neue Wege suchen.
  • Schalten Sie nach Feierabend Ihr Handy für einige Tage aus (gegebenenfalls nach Absprache mit den Vorgesetzten), da stete Erreichbarkeit und das regelmäßige Kontrollieren von E-Mails und Nachrichten Sie stressen könnten.
  • Schwelgen Sie in ruhigen Momenten immer wieder in tollen Urlaubserinnerungen, um Kraft zu tanken und den Erholungseffekt so lange wie möglich zu genießen.