Die richtige Klinik für Psychotherapie finden: In 5 Schritten zur stationären Behandlung von Burnout & Depressionen

22 Mrz 2023
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Schlossparkklinik Dirmstein
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Wer eine Klinik für Psychotherapie sucht, kann ganz unterschiedliche Gründe dafür haben: eine Depression, Angststörungen oder vielleicht der Wunsch nach einer stationären Burnout-Behandlung. Doch wie finde ich die richtige Klinik? Wir zeigen es Ihnen in fünf einfachen Schritten!

Viele Menschen warten monatelang auf einen Therapieplatz in der ambulanten Psychotherapie. Doch bei einigen Krankheitsbildern ist je nach Ausprägung und Symptomatik der Aufenthalt in einer Klinik für Psychotherapie entweder notwendig oder sinnvoll. So kann zum Beispiel eine Burnout-Behandlung stationär den betroffenen Patienten viel besser aus seinem belastenden Alltag herausholen und eine als positiv empfundene Distanz zum Arbeitsplatz schaffen. Auch der zeitliche Vorteil liegt bei dem Aufenthalt in einer Klinik für Psychotherapie auf der Hand: Nach einigen Wochen können erkrankte Personen wieder in ihr Leben einsteigen und etwa die Arbeit wieder aufnehmen. Therapeutische Gespräche finden statt einmal wöchentlich (wie in der ambulanten Psychotherapie üblich) mehrere Male die Woche statt, komplementäre Verfahren unterstützen die stationäre Behandlung von Burnout, Depression und Co. Gerade bei diesen Erkrankungen ist zudem der durch den Therapieplan vorgegebene, klar strukturierte Tagesablauf sehr wichtig.

Hier finden Sie die verschiedenen Behandlungs-Settings von ambulant über Tagesklinik bis stationär im Vergleich!

Bei über 700 Kliniken für Psychotherapie in Deutschland, die allein klinikradar.de listet, stellt sich Betroffenen wie Angehörigen allerdings die Frage: Wie finde ich aus solch einer großen Anzahl die richtige Einrichtung für mich? Welche Aspekte sind zu bedenken? Sollte meine Klinik für Psychotherapie in meiner Nähe sein oder weit entfernt? Woran erkenne ich die Qualität der Behandlung? Wir zeigen Ihnen anhand fünf wichtiger Fragen, wie Sie die richtige Auswahl treffen!

Schritt 1: Welche Symptomatik liegt vor?

Diese Fragestellung ist zentral: Eine Depression behandeln kann letztlich jede Psychotherapie-Klinik. Vielleicht liegen aber Zusatzdiagnosen vor, wie zum Beispiel:

  • Panikattacken
  • Schmerzen
  • Herzprobleme
  • Burnout-Syndrom
  • Suchtverhalten
  • posttraumatische Belastungsreaktion.
Eine Klinik für Psychotherapie kann viele Krankheiten behandeln, hat aber oft auch Spezialisierung wie stationäre Burnout-Behandlung.

Die angestrebte Behandlung sollte alle Diagnosen abdecken, bei bestimmten Co-Erkrankungen ist eine gute allgemeinärztliche Versorgung wichtig – ebenso wie eine umfassende pflegerische Betreuung, etwa beim Auftreten von Panikattacken. Ziehen Sie daher immer Ihren behandelnden Arzt und Psychotherapeuten zu Rate. Diese haben eine gute Übersicht über die Kliniklandschaft, viele Rückmeldungen von ihren eigenen Patienten und kennen selber manche Klinik für Psychotherapie, die Ängste, Burnout oder eine Depression behandelt, von Fachtagungen dort. 

Schritt 2: Wer trägt die Kosten für den Aufenthalt in einer Klinik für Psychotherapie?

Ob für die Therapie psychosomatischer Beschwerden oder eine Burnout-Behandlung, die stationär erfolgen soll, stellt sich zunächst einmal die Frage, ob die Kosten für den Aufenthalt und die Behandlung in einer Klinik für Psychotherapie überhaupt von Ihrer Krankenkasse getragen werden; die Frage des zuständigen Kostenträgers ist als Filter entscheidend zu bedenken. In Frage kommen vier Möglichkeiten.

Ihr Rentenversicherungsträger

Die deutschen Rentenversicherungen informieren auf ihren Internetseiten über die möglichen „Reha-Kliniken“, als Patient haben Sie hier ein Wahlrecht. Der größte Nachteil: Wartezeiten von einem halben Jahr sind nicht selten.

Ihre gesetzliche Krankenkasse

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen mitunter – wenngleich selten – die Kosten auch für andere Kliniken, denn sie haben ebenso Interesse an einem schnellen Behandlungsbeginn. Lassen Sie sich daher unbedingt von Ihrer Krankenkasse beraten, da diese in Kliniken manchmal Kontingentsplätze vorhält.

Ihre private Krankenversicherung/ Beihilfe für Beamte

Als Privatversicherter und Beamter stehen für Sie zur Behandlung Ihrer Depression, Ängste oder eines Burnouts auch Privatkliniken zur Auswahl. Die Aufnahme erfolgt insbesondere in Akutkliniken schnell (in der Schlossparkklinik Dirmstein z.B. binnen 48 Stunden), die Therapieangebote sind hochwertiger.

Sie als Selbstzahler

Als Selbstzahler haben Sie einige Vorteile: Kein Kostenträger kann die Aufnahme in die Wunschklinik verwehren. Außerdem werden Sie sehr schnell aufgenommen – und das ohne Antragsverfahren und Diagnosespeicherung bei einem Kostenträger.

Im Internet finden Sie Portale, die Privatkliniken listen. Ihre Suchbegriffe sind dabei Ihre individuellen Diagnosen und das Wort „Privatklinik“. Privatpatienten, Beamten und Selbstzahlern, die dort eine zum Beispiel eine Depression therapieren lassen möchten oder ihre Burnout-Behandlung stationär wünschen, bieten private Häuser eine gewisse Exklusivität. Wenn Sie beruflich exponiert tätig sind, kommt dies Ihrem verständlichen Wunsch nach Diskretion entgegen. 

Schritt 3: Welche Form der Behandlung ist zielführend?

Grundsätzlich ist das Setting ähnlich, mit dem verschiedene Kliniken Ängste, Burnout oder eine Depression behandeln: Neben einer basalen medizinischen Begleitung sind psychotherapeutische Einzel- und Gruppensitzungen sowie Themenkurse, etwa für Entspannung und Fitness, weitere Herzstücke der psychotherapeutischen Behandlung. Viele Kliniken orientieren sich an den bekannten Psychotherapieverfahren, doch im klinischen Kontext sind die Unterschiede dieser Behandlungsansätze gering; unterschiedliche Wege führen durchaus zum gleichen Ziel.

Die in Schritt 2 erwähnten Reha-Kliniken sind sich in der Behandlungsgestaltung sehr ähnlich. Hier können Ihre persönlichen Vorlieben den Unterschied machen, siehe später Schritt 4. Die durch Krankenkassen belegten Kliniken und Privatkliniken sind variantenreicher, hochwertiger ausgestattet und unterscheiden sich durchaus stärker voneinander.

Recherchieren Sie darum beispielsweise die wöchentliche Häufigkeit der therapeutischen Einzelgespräche, diese können von einer bis vier Sitzungen variieren. Auch der angebotene Service kann unterschiedlich sein: Manche Kliniken – so auch die Schlossparkklinik Dirmstein – unterstützen zukünftige Patienten von Anfang an, etwa bei der Kostenklärung

Ein Anruf bei der Klinik Psychotherapie verrät Ihnen vieles, was Sie wissen müssen.
Persönliche Gespräche sind immer aufschlussreich.

Rufen Sie daher für Sie interessante Kliniken für Psychotherapie an, denn durch das persönliche Gespräch am Telefon erfahren Sie mehr als auf einer Website. Nimmt man sich für Ihre Beratung Zeit? Ist der Umgangston freundlich? Solche vermeintlichen Kleinigkeiten können Ihnen ein erstes Indiz dafür liefern, ob Sie sich in der Einrichtung wohlfühlen werden. 

Schritt 4: Welche Aspekte an einer Klinik für Psychotherapie sind Ihnen persönlich wichtig?

Der Aufenthalt in einer Klinik für Psychotherapie ist ein deutlicher Einschnitt. Das kann gelegentlich Unwohlsein, Widerstand oder Heimweh auslösen. Das ist normal, man lässt Sie damit nicht allein. Eine Grundsatzfrage ergibt sich daraus: Sollte die Klinik wohnortnah sein und Besuch von Angehörigen erleichtern? Oder ist Ihnen eine Klinik in großer Distanz zum Wohnort lieber? 

Binden Sie dazu auch Behandler, beispielsweise den Arzt, welcher Ihre Depressionen oder andere psychischen Beschwerden behandelt, und vertraute Personen ein. So ist, damit Ihre Entscheidung nicht allein von akuten Symptomen geprägt ist. 

Sie können in der Klinikzeit auch Neues lernen oder einen verlorenen Faden wiederaufnehmen:

Bewegungsmöglichkeiten sind immer zuträglich, wenn man Depressionen behandeln lässt.
  • Wollten Sie nicht schon länger Qigong einüben?
  • Eine Klinik mit Schwimmbad bietet besondere Bewegungsmöglichkeiten.
  • In angrenzender Natur können Sie zur Ruhe kommen.
  • Manche Kliniken halten spezielle Angebote wie Bogenschießen, Akupunktur oder Theater vor.

Einzelzimmer ohne Preisaufschlag, bequeme Betten oder ein spezielles Ernährungsangebot können weitere persönliche Kriterien sein. Recherchieren Sie solche für Sie wichtigen Details und entscheiden Sie auch danach. Das gibt in schwierigen Behandlungsphasen Motivation, Halt und Trost. 

Schritt 5: Lernen Sie, zu vertrauen!

Vielleicht erscheint Ihnen dieser letzte Schritt zunächst merkwürdig. Die Wahl einer Klinik für Psychotherapie ist aber nicht nur ein objektiver Vorgang: 

  • Entscheide ich mich richtig?
  • Wie behalte ich die Kontrolle?
  • Wem kann ich vertrauen?

Jede dieser zutiefst menschlichen Fragen kann vor dem Hintergrund einer psychischen Symptomatik Ihre Wahl beeinflussen. Akzeptieren Sie das und vertrauen dennoch dem eingeschlagenen Weg.

Mit den vorherigen Schritten 1-4 haben Sie das Wichtigste zur Auswahl der für Sie bestmöglichen Klinik für Psychotherapie bedacht. Lassen Sie Unterstützung durch Ihre Behandler, vertraute Personen und Institutionen zu. Eine Depression oder einen Burnout behandeln zu lassen, ist bildhaft gesprochen wie eine Reise: Nicht alle Eventualitäten dieses Weges lassen sich im Voraus planen. Umso wichtiger wird sein, ob Sie …

  • sich selbst, den Behandlern und auch den Mitpatienten gegenüber öffnen können,
  • das Hinterfragen Ihres bisherigen Lebenskonzepts zulassen und
  • offen sind für neue Gedanken und Verhaltensweisen.

Ihre Haltung auf dem Weg, Ihre Depression behandeln zu lassen, ist für die Gesundung ebenso entscheidend wie die Klinikwahl.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 16. November 2021 und wurde überarbeitet.

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